Die digitale Transformation trifft Marketingabteilungen ungemein: Ständig neu entstehende Kanäle, Tools und das veränderte Konsumverhalten in unserer Gesellschaft fordern von den Marketingteams eine hohe Flexibilität im Mindset und bei der Strategie. Geht man bestimmte Digitale Marketingtrends mit, oder vertraut man doch lieber auf bewährte Methoden?
Viele Marketingleiter haben die Auswirkungen der Digitalisierung erkannt und ihre Marketing-Bemühungen auf digitale Strategien ausgerichtet. Doch die Mehrheit hat noch keine klare Strategie ausgearbeitet.
In diesem Artikel weise ich auf fünf wichtige Kriterien hin, die bei der digitalen Transformation der Marketingstrategie eines Unternehmens berücksichtigt werden sollten.
1. Definition und Optimierung der Unternehmensziele
Geschäftsziele sollten, wie in jeder Strategie, regelmässig evaluiert und angepasst werden. Bei der Überprüfung sollten die anvisierten Ziele berücksichtigt werden -, genauso, wie diejenigen, die nicht realisiert werden konnten. Auch dürfen funktionierende Strategien bei der Evaluierung, wie die Geschäftsziele erreicht werden können, nicht ignoriert werden. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Strategie besteht darin, die sich bietenden Chancen in einer Organisation zu prüfen.
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Was erwarten Kunden von unserem Unternehmen?
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Worauf reagieren Verbraucher in sozialen Medien?
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Wie unterscheiden wir uns von unseren Mitbewerbern?
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Hat unser Unternehmen einen USP und wenn ja, wie lautet dieser und verarbeiten wir ihn in unserem Content-Marketing?
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Welche für uns relevanten Trends zeichnen sich ab?
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Welche Daten oder Informationen sind für unsere Kunden am wichtigsten?
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Wie können wir besser mit den Verbrauchern kommunizieren?
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Welche Plattformen, in denen wir selbst nicht vertreten sind, nutzen unsere Kunden?
Diese Fragen helfen dir, etwaige Lücken in deiner Marketingstrategie zu identifizieren. Hilf deinem Unternehmen dabei, seinen Platz am Markt einzuordnen und die Verbraucher zu verstehen: Welche Erwartungen haben sie an dein Produkt oder deine Dienstleistung? Wenn diese Fragen beantwortet sind, kannst du deine Geschäftsaktivitäten mit den Ergebnissen in Einklang bringen - und deine digitale Strategie entsprechend anpassen.
2. Bewertung und Definition der KPIs
Key Performance Indicators (KPIs) sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Strategie. Im Wesentlichen helfen sie deinem Unternehmen, die Marketingaktivitäten zu messen und notwendige Adaptionen zu erkennen.
Wie die Ziele, sollten sich auch die KPIs je nach deiner Unternehmensstrategie ändern.
Beispiel: Du fängst mit bezahlter Suchmaschinenwerbung an, um dein Produkt oder deine Dienstleistung zu bewerben. Dadurch, dass klar ersichtlich ist, wie viele Personen auf die Werbeanzeigen klicken und dann auch tatsächlich gekauft haben, kannst du klare KPIs, wie die Anzahl generierter Neukunden, definieren. Es kann auch nützlich sein, Ziele und KPIs so zu definieren, dass die Führungsebene und die Mitarbeiter sich ihrer persönlichen Ziele bewusst sind. Eindeutige Zielvorgaben stellen sicher, dass die individuellen Ziele die Unternehmensziele unterstützen.
KPIs sollten stets auf aktuellen Daten basieren. Nur so können realistische Benchmarks gesetzt und erreichbare Ziele für das Wachstum definiert werden. Andernfalls werden Mitarbeiter an unerreichbaren Zielen gemessen, was die Arbeitsmoral belastet und zu personellen Fehlentscheidungen, wie unnötige Mitarbeiterentlassungen, führen kann.
Wichtig: KPIs festzulegen ist das eine, aber diese dann auch messen zu können, ist das andere. Bei der KPI-Definition auf Ebene der Unternehmensentscheidung kommen immer häufiger Business Intelligence Tools zum Einsatz, die dir bei der Überwachung von verschiedenen Datenquellen verhelfen.
Auch im Digital Marketing beziehen wir KPIs aus verschieden Quellen, wie zum Beispiel:
- Webseite: Traffic und generierte Leads
- SEO-Tools: Verbesserung der Rankings in der organischen Suche, Anzahl Backlinks
- Social Media: Entwicklung Follower-Anzahl, Anzahl generierter Leads, Engagement und Reach
- E-Mail: Öffnungsraten der E-Mails, Klickraten auf Links
- uvm.
3. Kundenorientierung
Jede gute Strategie sollte auf die richtige Zielgruppe zugeschnitten sein, damit du diese auch erreichen kannst. Hier kommt die Definition von Buyer Personas ins Spiel: Es reicht heute nicht mehr aus, jeden Besucher deiner Webseite gleich zu behandeln. Ansprache, Inhalte, Angebote und CTAs, überhaupt sämtliche Marketingmassnahmen, müssen an die unterschiedlichen Interessen, Challenges, Ziele, Lebenslagen angepasst werden.
Eine weitere wichtige Komponente ist die Abbildung der Customer's Journey. Du musst wissen, wie deine Personas interagieren, bis es schliesslich zum ersten Kontakt mit deinem Unternehmen kommt. Mit Tools wie HubSpot ist es möglich, alle Aktivitäten einer Person, wie Webseitenbesuch, Klicks auf Links, E-Mail-Aktivitäten etc., zentral zu messen. Dies hilft ungemein, Erkenntnisse aus den gesammelten Daten zu ziehen und die Customer's Journey erfolgreich abzubilden.
4. Daten sprechen für sich - und zwar deutlicher als dein Bauchgefühl
Digitales Marketing beginnt und endet mit der Auswertung der vorhandenen Daten und der Anpassung der Massnahmen gemäss der daraus gewonnenen Erkenntnisse.
Werden die Daten richtig ausgewertet und die richtigen Massnahmen daraus abgeleitet, kann dies das Wachstum des Unternehmens vorantreiben und die Umsätze steigern. Uns Marketern helfen die Analyseergebnisse dabei, aus den Kampagnen zu lernen. Relevante Massnahmen können dann verstärkt oder eingestampft werden.
Die Evaluation verschiedener Marketingkanäle - sei es online oder offline - kann als Grundlage für Verteilung des Budgets auf die unterschiedlichen Marketing-Massnahmen dienen. Es gibt eine riesige Menge an Daten innerhalb eines Unternehmens, von Webseiten-Statistiken über Kundenfeedbacks bis hin zu Kommunikationsdaten mit dem Kunden. Aus einigen Daten lassen sich, mithilfe richtiger Tools, Kausalzusammenhänge erkennen, die die Grundlage für zielführende Handlungsentscheidungen sind.
5. DSGVO: Sicherstellung der Datenschutzkonformität
Da die Gesellschaft immer digitaler und globalisierter wird, gibt es in Unternehmen immer mehr personenbezogene Daten, die digital gespeichert werden. Im Jahr 2018 ist mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eine gewaltige Veränderung im Bereich der digitalen Vermarktung und im Umgang mit digital gespeicherten Daten eingetreten. Die Auswirkungen auf Unternehmen sind erheblich, vor allem im Marketing und im Verkauf. Um zu einer effektiven Strategie zu gelangen und sicherzustellen, dass dein Unternehmen datenschutzkonform agiert:
• Prüfe die Details der DSGVO
• Organisiere alle Informationen über die verwalteten personenbezogenen Daten (z.B. woher kommen die Daten, mit wem werden sie geteilt etc.)
• Aktualisiere die Datenschutzrichtlinien, gestalte die Verfahren und Datenverarbeitungstechniken regelkonform
• Aktualisiere die Richtlinien zur Identifikation und Behebung von Datenschutzverletzungen
• Bestimme einen Datenschutzbeauftragten, wenn dies für dein Unternehmen erforderlich ist
Zum Abschluss
Die Optimierung einer Marketingstrategie beinhaltet eine vollständige digitale Transformation, die die erneute Überprüfung der Geschäftsziele basierend auf Daten umfasst. Zentrale Aspekt sind: Die Bestimmung neuer KPIs, um den Fortschritt messen und notwendige Anpassungen vornehmen zu können. Die exakte Kenntnis der Zielgruppe bzw. der Buyer Personas und ihrer Customer Journey. Und schliesslich die Konzeption von digitalen Marketingmassnahmen - relevant, zielgerichtet und personalisiert.
Egal, welche strategischen Entscheidungen vorgenommen werden, Daten sollten immer im Mittelpunkt stehen. Wenn der Erfolg der digitalen Strategie mit Daten gemessen werden kann, werden Leistungslücken offensichtlich und versagende Kampagnen können eingestellt werden.
Durch die Digitale Transformation, die Erschliessung neuer digitaler Kanäle und die Nutzung neuer Analysetools, wird es mehr und mehr möglich sein, Daten zu erheben. Wer diesen Datenschatz für sich nutzt - im Rahmen der geltenden Datenschutzbestimmungen - wird die Nase vorn haben.