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Case Study: Inbound Recruiting bei BEE - Tagebuch von Manuela

Case Study: Inbound Recruiting bei BEE - Tagebuch von Manuela

Rrrrrring… Mein LinkedIn Account hält eine neue Mitteilung für mich bereit. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, spähe ich kurze Zeit später in meinen Account, um die Nachricht zu lesen: Ben Klein hat Ihr Profil angesehen. Wer um Himmels Willen ist denn Ben Klein? Meine winzig kleine Stalking-Lust über Social Media ist entfacht. Schon bald stelle ich mir Fragen wie: Was macht denn der CEO von einer Inbound Agentur auf meinem Profil? Wie kommt er auf mich?

Natürlich habe ich mir eingebildet, es läge an meinem Lebenslauf, da ich mich seit einem Jahr mit Inbound Marketing beschäftige. Zu einem späteren Zeitpunkt erfuhr ich dann den richtigen Grund, aber dies zu einem späteren Zeitpunkt.

Ich lernte aber somit BEE Inbound auf dem für uns normalen Weg kennen, nämlich Inbound.

Die Informationsbeschaffungs-Phase

Nachdem ich die BEE Inbound Website unter die Lupe genommen und im Speziellen auch die "Über uns" und Karriereseite durchforstet hatte, fand ich ziemlich schnell die Stelle, die vom Aufgabengebiet und den erwarteten Skills zu meinem Profil passt. Aber ob es meinem Mindset entspricht…?

Ganz nach dem Generation Y Verhalten war es mir sehr wichtig zu wissen, was diese Firma mir denn bieten könnte. Also machte ich mich auf die Suche nach den Versprechen, die BEE den Mitarbeitern gibt, damit ich mich langfristig in dieser Position sehe. Dabei stiess ich auf Folgendes:

Hohe Wertschätzung deiner Arbeit und deiner Person

Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Teile der Arbeit im Homeoffice zu erledigen

Volltreffer! Da ich es gewohnt bin, grossenteils im Home Office zu arbeiten und ich die 8 bis 5 Uhr Jobs nicht bevorzuge, ist dieses Versprechen für mich essentiell. Zudem lautet ein Leitsatz von BEE:

Das Netzwerk aller Beteiligten wird geknüpft aus Engagement, gegenseitigem Vertrauen und Loyalität.

Dieser Satz ist für mich der Beweis, dass sie ernst meinen, was sie versprechen. Denn Homeoffice zu ermöglichen bedeutet, mit den Mitarbeitern auf einer grossen Vertrauensbasis zu arbeiten.

Der Entscheid, mich zu bewerben

Die Position, die Werte der Unternehmen und ebenso die Art und Weise, dass Individualismus Platz hat und sogar erwünscht ist, haben mich neugierig gemacht.

Wir sind so, wie wir sind.

Diese Argumente sind so überzeugend, dass ich den Aufwand nicht scheue, mich zu bewerben. Und prompt - 1 Tag später bereits die Einladung im E-Mail Postfach. Wow, dem Unternehmen liegt was an mir.

Der erste persönliche Kontakt

Der allererste persönliche Kontakt ist mit Enrico, der mir am 24. April 2017 eine E-Mail sendete:

Besten Dank für Ihre Bewerbung!

Sie haben unser Interesse geweckt und deshalb würden wir Sie gerne persönlich kennenlernen. Wir laden Sie herzlich zu einem Vorstellungsgespräch ein.

Es ist Sechseläuten und die Stadt Zürich hat somit in der Regel einen Feiertag. Dahingehend mein zweiter Gedanke: Bei BEE mit ihrem Office in Zürich wird gearbeitet. Also engagierte BEEnchen. Das Vorstellungsgespräch ist schnell ausgemacht, und Enrico hinterlässt einen sehr professionellen Eindruck.

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Phase 2: Das erste Vorstellungsgespräch

Komischerweise überhaupt nicht nervös, aber voll vorbereitet, stehe ich am 10. Mai 2017 20 Minuten vor dem Termin in der Seefeldstrasse und warte, bis es endlich 16 Uhr ist.

Die letzten Minuten rumgebracht, bewege ich mich Richtung Office. Nach gefühlter Ewigkeit (in Tat und Wahrheit waren es nur wenige Minute) kommt mir Ben mit einem riesen Grinsen und angezogen, als ob er gerade vom Segeln kommt, entgegen. Der Moment, an dem man an sich runter schaut und realisiert, dass man den Kleiderschrank doch nochmals hätte durchstöbern sollen.

Der Kaffeeklatsch

Wir setzen uns in ein gemütliches Kaffee - draussen auf der Terrasse - und fangen an, uns auszutauschen, als ob ich einen ehemaligen Arbeitskollegen treffe, den ich einfach schon seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Wir plaudern die nächsten zwei Stunden darüber, was wir in unserem Leben so gemacht haben, was uns wichtig ist und wie wir verschiedenste Trends im Marketing beurteilen. Schnell wird mir klar, dass es sich hier um einen offenen, innovativen Entrepreneur handelt, der denselben Mindset und die Leidenschaft für Inbound wie ich besitzt.

Am Ende des Austausches vereinbaren wir zu meiner Verblüffung gleich das nächste Gespräch. Ein Mittagessen mit dem kompletten Team, damit sich jeder ein Bild vom anderen machen und ein Gefühl für die möglichen zukünftigen Kollegen entwickeln kann.

Der Abschied ist perfekt, da ich am Ende gleich noch Enrico und Adrian kennen gelernt habe. Zwei Charaktere, die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten, aber zusammen harmonisieren und einfach Spass haben. Der erste Eindruck passt.

Phase 3: Der Gang zurück ins Büro

Mit sehr gemischten Gefühlen gehe ich nach Hause und weiss innerlich schon, dass dieses Gespräch sehr gut lief. Gleichzeitig kommt aber auch ein ungutes Gefühl auf, meinen jetzigen Arbeitgeber zu verlassen, bei dem sich meine Leidenschaft für Inbound entfachte und die Kollegen einen wichtigen Teil im Leben geworden sind.

Bis zum nächsten Mittagessen mit BEE kämpfe ich mit dieser Unsicherheit. Und immer mehr Fragen tauchen auf:

  • Treffe ich die richtige Entscheidung?
  • Was ist, wenn es nicht so ist, wie ich mir das vorstelle?
  • Werde ich meine jetzigen Kollegen einfach nicht mehr sehen?

Fragen über Fragen, die zum jetzigen Zeitpunkt keine Antwort finden.

Phase 4: Das zweite Vorstellungsgespräch...

Wieder warte ich an der besagten Seefeldstrasse in Zürich. Wieder bin ich 20 Minuten zu früh. Heute schon etwas nervöser, frage ich mich seit 5 Minuten, ob ich am richtigen Ort warte. Trotz fünfmaligem Überprüfen aller Eckpunkte werde ich erst ruhiger, als mir die BEE Truppe entgegen kommt. Eigentlich wurde ich eher etwas überfahren, als mir Ben mit seiner Frau und zwei Kinder, und Tina, Adrian, Giuliano und René entgegenlaufen. Mein Test beginnt! Challenge angenommen.

Das Mittagessen mit unbekannten Leuten...

... von denen man natürlich von allen Seiten inspiziert und ausgefragt wird. Ich fühle mich allerdings in keiner Weise unter Druck, da die Gespräche eher privater Natur sind und es wieder einfach ein Kennenlernen von noch unbekannten Personen ist. Es ist der 14. Mai 2017 und ich tausche mich mit Tina bei herrlichem Sonnenschein lange Zeit darüber aus, wie das Fremd- und Eigenbild einer Marke durch objektive Tests ermittelt werden kann. Schnell haben wir eine Gemeinsamkeit gefunden, über die wir philosophieren können.

Da meine damalige Diplomarbeit dieses Thema behandelte, und ich per Zufall die Diplomarbeit (natürlich) dabei habe, möchte ich Tina gleich damit imponieren, was ich schon alles gemacht habe. Ein natürlicher Prozess, da man die neuen Teamkollegen beeindrucken möchte, ohne dabei gleich als Schlaumeier abgestempelt zu werden. Eine Gratwanderung, die wohl jeder in einem Bewerbungsprozess kennt. Das Interesse und das kritische Auge von Tina haben allerdings wohl eher mich fasziniert. So, dass das einzige, was ich über sie sagen konnte, was: Wow, die Frau hat’s drauf. (Das kann ich im übrigen heute noch unterschreiben, kleiner Gruss an dieser Stelle an Tina :))

Nach dem Mittagessen, bei dem wir keinerlei weitere geschäftliche Punkte besprochen haben, fahre ich im Anschluss mit Giuliano zum Hauptbahnhof. Wer hätte damals geahnt, dass wir zwei unterschiedliche Menschen schon bald so gute Freunde sein und viel Zeit miteinander verbringen würden… Ein Satz, der mir bis heute in Erinnerung blieb, wurde in diesem Moment im Tram ausgesprochen - Giuliano sagte zu mir: Manuela, wann fängst du eigentlich an? Und ich so: Ähm, ich hab die Stelle noch nicht. Und er (mit einem breiten Grinsen): Doch, ich glaub schon, du hast alle in deinen Bann gezogen.

Phase 5: Das dritte Gespräch

Mai 2017: Ich treffe Ben heute für die letzten Formalitäten. Einerseits freue ich mich sehr, weil es endlich dingfest gemacht wird. Trotzdem sind die Unsicherheiten noch nicht weg. Aber einmal muss man eine Entscheidung treffen - bevor man sie so lange in Frage stellen kann, bis sie keinen Sinn mehr ergibt.

Kennt ihr diesen Moment, wenn ihr so lange ein korrekt geschriebenes Wort anstarrt, bis ihr die blosse Bedeutung komplett in Frage stellt?

So etwa geht es mir gerade. Aber trotzdem hat meine Pro und Contra Liste für Pro geschrien und nicht zuletzt mein Gefühl mir gesagt, dass es die richtige Entscheidung sein wird.

Dieses Gespräch ist nun noch das i-Tüpfelchen. Ben als durchstrukturierte Person, ganz nach meinem Gusto, definiert mit mir zusammen bei diesem Termin meine auf mich zugeschnittene Rolle, die nur noch ansatzweise etwas mit dem Stelleninserat zu tun hat. Ich fühle mich sichtlich wohl in der Rolle, kann Eigenverantwortung übernehmen, bekomme eine Wichtigkeit, kann meine Stärken ausleben, und kann einfach so sein wie ich bin. Die Anstellungsbedingungen stimmen, ich sage zu.

Phase 6: Das ist der Anfang meiner Geschichte bei BEE Inbound

Zum Schluss dieses Artikels möchte ich allerdings noch zwei Sachen auflösen.

Wie ist Ben auf meinen LinkedIn Account gekommen? (Diese Geschichte habe ich allerdings auch erst nach einigen Wochen erfahren.)

Ben war persönlich zu diesem Zeitpunkt nie auf meinem Account. Stattdessen hat Adrian nach geeigneten Leuten gesucht, die im Rahmen einer LinkedIn Kampagne an einer BEE Umfrage zum Thema Marketingtrends mitmachen sollten. Sales Navigator hat mich ausgespuckt. Eine Anfrage habe ich allerdings nie erhalten. Dafür den Startschuss für den Weg in eine neue Position.

Habe ich meine Entscheidung je bereut?

Wenn ich jetzt nach 3 Monaten zurückblicke, weiss ich, dass ich damals die Entscheidung getroffen habe. Die richtige.

Trotzdem durchläuft vermutlich fast jeder diese Phase der Selbstzweifel. Die ersten Wochen war alles neu und sehr anstrengend seinen Platz im Team zu finden. Und die Frage, warum man eigentlich die Komfortzone verlassen hat, konnte ich mir im ersten Moment nicht wirklich beantworten. Ich habe meine ehemaligen Arbeitskollegen vermisst, die mich alle schon sehr gut kannten und mit denen deshalb alles einfach war. Die Phase der Zweifel gehört vermutlich zu einer gesunden Selbstreflektion dazu. Schön ist auf jeden Fall die Eigenschaft der Menschen, dass man immer das Schöne in Erinnerung behält.

Klar vermisse ich immer noch einige Leute, aber inzwischen habe ich meinen Platz gefunden. Vom Team und den Kunden wurde ich mit offenen Händen empfangen, und ich erfahre ein stetiges Gefühl der Wertschätzung.

Die letzten drei Monate waren für mich eine sehr lehrreiche Zeit, in der ich persönlich schon gewachsen bin. Manchmal fühle ich mich, als ob ich schon ewig da bin, im nächsten Moment realisiert man aber wieder, dass es eigentlich erst eine kurze Zeit ist.

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