Ich erlaube mir mal die Definition von Inbound Marketing von HubSpot, dem Begründer dieser Marketing-Methodik zu kopieren:
Beim Inbound-Marketing geht es darum, mit relevanten und hilfreichen Inhalten Kunden anzuziehen und ihnen in jeder Phase ihres Kaufprozesses einen Mehrwert zu bieten. Gutes Inbound-Marketing zeichnet sich dadurch aus, dass potenzielle Kunden zu Ihnen kommen – über Blogs, Suchmaschinen und Social Media.
Aha, die Kunden sollen durch das Kreieren relevanter und hilfreicher Artikel und Content zu mir kommen. Let's do it!
Anders als beim traditionellen Outbound-Marketing müssen Sie sich Ihrer Zielgruppe nicht aufdrängen und um ihre Aufmerksamkeit kämpfen. Indem Sie Inhalte erstellen, die direkt auf die Interessen und Bedürfnisse Ihrer idealen Kunden abzielen, ziehen Sie qualifizierte Interessenten an und etablieren sich als vertrauenswürdiges Unternehmen.
Moment mal ... Eigentlich sollte es doch Common Sense sein, dass es über aufdringliche Methoden wie Klingenputzerei und Kaltanrufe (heutzutage) sehr schwierig ist, sich als vertrauenswürdiges Unternehmen zu etablieren.
Und überhaupt: Diese ganze Inbound Methodik scheint aus einer Philosophie zu entspringen, die sich auf weitere Bereiche wie beispielsweise Sales und Recruiting übertragen lässt.
INBOUND SALES
Inbound Sales ist sympathisches Verkaufen, denn es wird ein Verkaufsprozess entwickelt mit dem Ziel, den Verkauf und Kauf als Genuss oder als vertraute Plattform darzustellen – sowohl bei der kaufenden wie auch der verkaufenden Partei. Der Käufer steht dabei im Vordergrund und soll während des gesamten Entscheidungsprozesses ein einzigartiges Erlebnis haben, ohne Druck und ohne Befangenheit. Bei Inbound Sales fokussiert die Verkaufsstrategie darauf, im Laufe des Verkaufsprozesses eine gewisse Vertrautheit zu schaffen.
Mehr zu Inbound Sales in diesem Blogartikel.
INBOUND RECRUITING
Wer sich als Unternehmen überzeugend präsentiert und für potentielle neue Mitarbeiter überraschende digitale Erlebnisse schafft, kann die stärksten Talente aus dem eigenen Marktumfeld geradezu magisch anziehen. Positionieren Sie sich glaubwürdig als "lovable employer", damit Sie die Allerbesten für Ihre offenen Stellen "anziehen" können.
DON'T DO INBOUND - BE(E) INBOUND!
Was sich also herauskristallisiert sind meiner Meinung nach folgende Punkte:
1. Be(e) customer centric - Sei kundenorientiert!
Das Sprichwort: "Kunde ist König" nimmt seit der Entstehung der ersten sozialen Netzwerke und Bewertungsplattformen eine ungeahnte Wichtigkeit. Der Kunde kann dein wichtigster Fürsprecher, aber auch dein grösster Kritiker sein:
2. Be(e) authentic - Sei authentisch!
Auch hier bringt ein englisches Sprichwort die Philosophie auf den Punkt:
"Practice what you preach!" (Lebe was du lehrst!)
Sei authentisch in dem, was du als Unternehmen vermittelst und wofür du einstehst. Und das vor deinen Kunden und Mitarbeitern!
3. Be(e) experience - Erschaffe Erlebnisse!
Meiner Meinung nach reicht es als Unternehmen nicht aus, "Inbound Marketing" für die Generierung von Leads und Kunden umzusetzen - oder zu denken, dass man es macht.
Vielmehr sehe ich es, so blöd es auch klingt, als Glaubensbekenntnis eines Unternehmens nach diesen drei (beispielhaften) Punkten zu leben und dadurch "Gläubige" mit Taten zu sich zu ziehen. Sobald man diese Philosophie wirklich lebt, ergibt sich die Anziehungskraft für Kunden, Mitarbeitern, Geschäftspartner usw. ganz von alleine!
Es reicht nicht aus, einfach zu sagen: "Wir wollen Inbound Marketing machen." Dafür musst du zunächst Inbound leben!
Den Pun halte ich hier (trotz offensichtlichen Eigenmarketings) für sehr treffend, auch wofür wir einstehen.
So sehen wir uns nicht als "Inbound Marketing"-Agentur, sondern als begleitender Helfer beim digitalen Leben und Erleben der "Inbound Philosophie". Es fängt schon beim Markenbewusstsein und den eigenen Werten an. Man mag zwar schon nach bestimmten Werten Leben, doch sind diese schon ausformuliert, um sie nach aussen zu tragen? Ich habe auch schon Fälle in Branding-Workshops erlebt, wo der umgekehrte Fall eingetreten ist: Die Geschäftsführung war der Meinung, dass das Unternehmen und die Mitarbeiter nach bestimmten Werten leben. Die Mitarbeiter waren da jedoch einer ganz anderen Meinung! Was anfangs eine haarige Diskussion war, führte dann zu einem Umdenken. Auch dies ist ein Beispiel für Punkt 2 (Practice what you preach!).
WAS IST JETZT NUN INBOUND?
Selbst in unserem Umfeld differenzieren wir, wer unsere "besten" Freunde sind und wer nicht. ;-) Wenn du also inbound bist, verhäldst du dich allen gegenüber als "bester" Freund. Inbound hat sehr viel mit Empathie und Selbstreflexion zu tun.
WAS DEUTET DARAUFHIN, DASS DEIN UNTERNEHMEN NICHT INBOUND DENKT?
- Kunden- und Mitarbeiterfeedbacks laufen gegen die Wand in eurem Unternehmen? Uncool.
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1:1 Meetings zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sind ausschliesslich Performance-basiert und es wird nicht nach den eventuellen persönlichen Gründen oder über Karriereziele gesprochen.
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Es zählen nur die Verkaufszahlen! Egal, wie Sie erreicht werden!
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Bestandskunden werden nicht wirklich betreut. Customer Success? Ist euch egal, er hat ja schon gekauft!
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Eure Mitarbeiter gehen punktgenau zur regulären Arbeitszeit nach Hause.
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Es gibt in eurem Unternehmen eine hohe Fluktuationsrate an Mitarbeitern.
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Ihr habt keine "helping hand"- Mentalität im Unternehmen.
FAZIT
Um Be(e) Inbound zu sein bedarf es mehr als nur der Einführung einer passenden Software und des Schreibens von Buyer Persona zentriertem Content. Inbound fängt im Kopf an und muss sich von da auf das gesamte Unternehmen ausbreiten. Nur wer die Philosophie lebt, kann diese auch nach aussen tragen und damit potentielle Kunden anlocken. Vor allem aber geht es bei Inbound darum, Vertrauen und Respekt für deine Marke zu schaffen. Erreicht wird dies durch die Bereitstellung von Mehrwert für potenzielle Kunden. Vertrauen und Respekt brauchen einige Zeit, um sich aufzubauen, daher ist auch Inbound kein Schnellschuss, sondern braucht Zeit - wie du, um die Philosophie in dich aufzunehmen.
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