Langsam lässt es sich nicht mehr leugnen: Real Time Advertising erobert den (Online-) Werbemarkt und ist gerade dabei, diesen tiefgreifend zu verändern.
So schrieb Oliver Busch im Realtime Advertising Kompass 2013/2014: „Nach dem Einzug des Internetmarketings hat mit dem Realtime Advertising eine zweite digitale Revolution im Marketing begonnen, die den digitalen Werbemarkt in den kommenden fünf Jahren in all seinen Facetten und Disziplinen nachhaltig verändern wird.“
Beim Real Time Advertising (RTA) oder auch Real Time Bidding (RTB) läuft die Aussteuerung der digitalen Werbung automatisch und in Echtzeit über eine Auktion ab, in der vom Verkäufer der Werbeplätze (oder Publisher) eine definierte Anzahl von Werbekontakten (oder Ad Impressions) auf einer Handelsplattform angeboten wird. Jede Ad Impression ist dabei mit einem Nutzerprofil verbunden. Damit können Werbetreibende für als besonders sinnvoll erachtete Werbekontakte einen höheren Preis bieten. So wären zum Beispiel Ad Impressions von Kunden mit einem grossen Interesse an Premium-Automarken vor allem für Anbieter von hochwertigen Autos interessant.
RTA bietet den Werbetreibenden sowie den Publishern viele Vorteile:
Mittlerweile ist automatisierte Werbung in manchen Märkten schon zum Standard geworden. Die Schweiz hinkt diesbezüglich deutlich hinterher. In den USA haben schon 98 Prozent der Publisher eine programmatische Strategie, in Grossbritannien wird über 50 Prozent des digitalen Budgets für automatisierte Werbung ausgegeben. In der Schweiz lag dieser Prozentsatz jedoch bis Ende 2015 erst bei nur rund fünf Prozent. Es wird geschätzt, dass bis 2020 alle Standardwerbeformate im Internet vollständig durch RTA abgewickelt werden.
Eine restriktivere Datenschutzgesetzgebung, AdBlocker und das Löschen von Cookies sowie der vermehrte Einsatz von unternehmenseigenen Publikationen an Stelle von Werbung könnte jedoch eine negative Wirkung auf den Erfolg von RTA haben.
Zuerst legen die Publisher fest, welche Werbeflächen sie verkaufen und wie hoch deren Mindestpreis sein soll. Anschliessend stellen sie diese über die Supply Side Platform (SSP) bereit. Werbetreibende buchen ihre Werbemittel über die Demand Side Platform (DSP) ein. Geht nun ein Nutzer auf eine Website, startet der Auktionsprozess, und DSP sowie SSP kommunizieren rege miteinander. Dabei wird zusätzlich die Data Management Platform (DMP) zur Hilfe genommen, welche Nutzerdaten aus verschiedenen Quellen konsolidiert, um damit eine treffsichere Zielgruppenansprache zu ermöglichen. Nun werden auf jede der Ad Impressions individuell in Echtzeit und automatisch in kurzer Zeit Gebote von Werbetreibenden abgegeben und die Anzeige des Höchstbietenden über einen AdServer angezeigt. Beim herkömmlichen, direkten Verkauf von Werbeplätzen wird meist eine garantierte, fixe Anzahl von Impressions auf einer bestimmten Seite zu einem fixen Preis pro Impression (CPI) ohne automatische Auktion manuell verkauft.
Trotz seinen zahlreichen Vorteilen muss bedacht werden, dass RTA immer noch dem Outbound Marketing zugeordnet wird und deshalb keine ganzheitliche und nachhaltige Online Marketing Strategie ersetzt, die nur durch Inbound Marketing und weitere Werbe- und Kommunikationsmassnahmen erreicht werden kann. Die beim Inbound Marketing essentielle Kundenzentriertheit kommt RTA zweierlei nach. Durch RTA können sich die Werbetreibenden mehr auf den Kunden und seine Bedürfnisse konzentrieren, da der administrative Aufwand deutlich sinkt und sich die Werbung durch die mit den Ad Impressions verbundenen Nutzerdaten gezielter schalten lässt.
Zuerst solltest du überprüfen, ob auf dein Unternehmen folgende Eigenschaften zutreffen:
Erfüllt dein Unternehmen diese Voraussetzungen, kannst du damit beginnen, Investitionen in die Infrastruktur und Personalaufbau zu tätigen. In einem weiteren Schritt kannst du Budgets und Kapazitäten relativ einfach bestimmen. Etwas schwieriger sieht es mit dem Expertenwissen aus, da diese Disziplin noch recht jung ist. An dieser Stelle können dir sicher zunächst kampagnenbezogene Dienstleister die entsprechende Infrastruktur und auch Fachleute zur Verfügung stellen. Beharre dabei immer darauf, Insights einzufordern. Der Dienstleister muss dir immer erklären können, was und warum er etwas macht. Eine gute Strategie ist, erstmals mehrere Anbieter zu testen. Wenn du ein Unternehmen gefunden hast, welches euch einen effektiven und effizienten Mehrwert liefert sowie die Sicherheit und das eigene fachbezogene Wissen steigt, können langsam die Budgets skaliert werden. Schliesslich sollte irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem du als Werbetreibender selber die Kontrolle über die Kampagne übernimmst.
Quellen
BEE INFOS
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