Am 23.05.2019 war es wieder soweit: Die inzwischen sechste Social Conference fand in München statt und wir waren vor Ort. Die Konferenz vermittelt holistisches Wissen von Experten - neben marketingorientierten Digitalthemen werden auch interdisziplinäre Bereiche behandelt. 400 Teilnehmer wollten 20 Speaker von Unternehmen wie Facebook, Microsoft, MediaMarktSaturn, Sixt und ProSiebenMedia in 15 Slots sehen.
Da sich diese 15 Slots nicht einfach mal so in einem Beitrag zusammenfassen lassen bzw. ein Beitrag dann immens lang werden würde, werden wir unsere Erkenntnisse in mehreren Teilen veröffentlichen, so wie wir es auch für die AllFacebook Marketing Conference getan haben.
In diesem Beitrag geht es um:
Eröffnet wurde die Social Conference von Moderator Collin Croome. Der deutsche Multimedia-Unternehmer, Autor, Referent und Dozent im Bereich Social Media Marketing leitete durch den Tag.
Direkt im Anschluss gab Curt Simon Harlinghausen, Global Client Partner Data bei Publicis.Sapient, in der Opening Keynote einen Einblick in die Messbarkeit und Transparenz des Marketings und was dabei im Fokus steht: Daten. Daten sind der neue Speck für jeden Marketer. Denn: Everything tastes better with bacon.
Wir alle streben nach einer möglichst hohen Datenqualität, die sich durch 5Cs erreichen lässt:
Um diese Cs umsetzen zu können, braucht es wiederum Standards in Unternehmen, etwas die Definition von Begrifflichkeiten wie Leads, Sales, Cost per Sale, Engagement uvm. oder auch das Monitoring und Policies für die Nutzung von Slack, Facebook, E-Mails, WhatsApp und anderen Tools. Wenn dieser Rahmen gesetzt ist und sofern sich die passenden Talente im Unternehmen befinden, kann man aus den vorhandenen Daten prädiktive Analysen ziehen und das eigene Marketing verbessern.
Zusammengefasst lassen sich folgende Learnings aus der Keynote ziehen:
#social4brand Eröffnungskeynote der #SocialConference
— Romy Fuchs 🦊 (@RomyFuchs) 23. Mai 2019
👉🏻 Learnings:
1) Team zusammen stellen und schulen 👩🏼💻👨🏻🎓
2) Daten mappen und analysieren 📈
3) Strategie mit passendem Ziel entwickeln 📌
4) Maßnahmen definieren und laufend anpassen 📃 pic.twitter.com/6DYAQ1zA1Y
Es folgte die Präsentation von Carsta Maria Mueller, Director Social Media bei ProSiebenSat.1 TV Deutschland, über den Storytelling Plan von Promi “Big Brother” - ein Fernsehformat, das kaum einer der anwesenden Zuhörer wirklich konsumiert. Für alle, die es auch nicht kennen: Zwölf mehr oder minder prominente Bewohner ziehen für zwei Wochen in einen Wohncontainer. Dabei werden sie rund um die Uhr von Kameras beobachtet, während sie verschiedene Challenges oder Spiele meistern.
Dennoch ist gerade die Social-Media-Vermarktung sehr interessant. Zu Beginn einer jeden Staffel werden beim Social Media Team von ProSiebenMedia die Ziele der Massnahmen festgelegt. Dabei versteift man sich nicht ausschliesslich auf messbare Werte, sondern lässt sich ein kleines Fenster für neue Ideen und unerwartete (Miss-) Erfolge offen.
Im Anschluss wird eine Vision entwickelt - in 2018 war es die Realtime-Kommunikation auf Social Media im Gegensatz zur TV-Ausstrahlung, welche einen gesamten Tag in nur ca. 2 Stunden zusammenfasst. Danach folgen die Entwicklung und Visualisierung der Story für jeden einzelnen Kanal. Dies hilft natürlich, die eigenen Tätigkeiten vor der Chefetage zu rechtfertigen und den Überblick nicht zu verlieren.
Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die verschiedenen Zielgruppen der unterschiedlichen Kanäle und deren Wünsche und Vorlieben gelegt. Während sich auf der Website eher die “Gaffer und Spanner” herumtreiben, die auf den Konsum von Duschvideos stehen, findet man auf Instagram die schönen Bilder der Promis.
Je nach Bekanntheitsgrad der Promis kommen zu den eigenen Social-Media-Kanälen von Sat.1, SIXX und Promi Big Brother noch die der Teilnehmer hinzu, welche einen unglaublichen Push erzeugen können. Leider macht die Produktion der Sendung auch innerhalb des Konzern ein grosses Geheimnis daraus, welche Promis in den nächsten Container ziehen, sodass eine Planung der zusätzlichen Kanälen schwierig ist.
Nach der Staffel geht es um die Analyse der Massnahmen - ganz old fashioned in einer Excel-Tabelle. Hier die Ergebnisse der letzten Staffel:
Unsere Learnings der Session:
#social4brands Promi Big Brother #storytelling
— Romy Fuchs 🦊 (@RomyFuchs) 23. Mai 2019
👉🏻 Learnings:
1) Ziele definieren 📌
2) Vision entwickeln 🔮
3) Story visualisieren 🖼
4) KPIs analysieren 📊 pic.twitter.com/kQfuDA2xeJ
Nach dem Storytelling von ProSiebenMedia gab es Insights zu Instagram von Ron Engelbert, Creative Strategist bei Facebook & Instagram. Bei ihm drehte sich alles um den Mix aus Pitch, Play und Plunge Content. Wer hier das richtige Zusammenspiel in einem Video inszeniert, hat schon gewonnen. Warum? Weil Menschen multidimensional sind und so sollten auch unsere Kampagnen sein.
Als Beispiele zeigte er die Red Bull “Airdrop”-Kampagne und den Nike Training Club. Schwerpunkt waren Instagram Stories. Es wurden kurze Videos produziert, die die Zielgruppen anziehen sollten, um sie im Anschluss zum Mitmachen zu motivieren. Hier einige Auszüge zu Red Bull:
Bei Nike ging es um ein 30-Tage Training mit verschiedenen Athleten. Auch hier wurde auf Stories bei Instagram gesetzt. In der Pitch-Phase wurde Funstuff geliefert, danach waren die Athleten live auf Instagram (Play) und zum Abschluss gab es noch ein Workout über IGTV (Plunge). Diese Massnahmen führten im zweiten Schritt dazu, dass es eine Menge an User Generated Content gab, der weiterverwendet wurde.
Wichtig zu wissen ist, dass Instagram inzwischen viel mehr als nur schöne Bilder und Videos verkörpert. Die Interaktivität wird immer wichtiger und lässt sich perfekt über die verschiedenen Funktionen in den Stories, wie beispielsweise eine Umfrage im Sinne von Gamefication, abbilden.
#social4brands #storytelling on Instagram
— Romy Fuchs 🦊 (@RomyFuchs) 23. Mai 2019
👉🏻 Learnings:
💡Mixe Pitch, Play and Plunge Content in den Stories und erreiche damit mehr Nutzer und Interaktionen pic.twitter.com/RwJIi5h1je
Die organische Reichweite auf Facebook geht immer weiter zurück. Wie - ausser mit Paid Social - lässt sich dies verhindern? Die Antwort laut den Machern der Social Conference ist Michael Schulte, Founder, Entertainer und Producer von “Der Schulte”. Alles begann mit der WM 2014, als Deutschland Brasilien 7:1 besiegte. Michael erstellte einen kurzen Clip, indem ein Masskrug mit Deutschlandflagge ein Cocktailglas mit Brasilienflagge zertrümmerte. Das Video wurde allein auf YouTube 18 Millionen Mal abgespielt und damit ein viraler Hit. Seitdem hat “Der Schulte” weitere solcher Clips produziert und auf Facebook veröffentlicht.
Seine Tipps für einen viralen Hit: Grosse Emotionen bedienen, international, universell, der Schnellste und Beste sein, snackable Content kreieren sowie nah und authentisch sein. Dann klappt’s angeblich - nun ja, ein paar mehr Tipps, wie man solche Ideen findet, wären sicher auch nicht schlecht gewesen.
#social4brands Organische Reichweite erreichen
— Romy Fuchs 🦊 (@RomyFuchs) 23. Mai 2019
👉🏻 Learnings:
🕴🏼Entertainment Videos erreichen auf Facebook immer noch gute organische Reichweite. Dabei sollte man auf große Emotionen 😂 und universelle Inhalte 🧾 setzen. pic.twitter.com/bWFbRMTfte
Storytelling ist und bleibt ein grosses Thema in Sachen Content und auch im Social Media Marketing. Daher ist es unabdingbar, sich immer wieder neue Ideen zu holen. Die Einblicke von ProSiebenMedia und Instagram waren daher ein echter Mehrwert. Im nächsten Teil geht es unter anderem um Social Media bei Sixt, Employer Branding bei Microsoft und Google Analytics.
In der Zwischenzeit empfehle ich unseren Instagram 101 Guide, denn auch dein Unternehmen kann hier durchstarten.