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Welches CMS ist das richtige? Stärken und Schwächen von Open Source und Custom CMS-Systemen

Entscheidungshilfen direkt aus der Praxis

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Im Hinblick auf die Entscheidung für ein CMS-System wollen wir dir diese Qual ein wenig erleichtern. Wir beschreiben gängige Open-Source-Systeme, ausgewählte kommerzielle Lösungen sowie eine beispielhafte Individuallösung. Dabei zeigen wir die verschiedenen Anforderungsbereiche und Kriterien auf, die berücksichtigt werden sollten und stellen die Stärken und Schwächen der CMS-Systeme übersichtlich gegenüber. Die Ausführungen basieren auf unserer langjährigen Praxiserfahrung mit unterschiedlichsten Kunden und sollen dir als Entscheidungsgrundlage für die Wahl deines optimalen CMS-Systems dienen.

Open-Source CMS-Systeme: Kostenlos – und gut?

Open-Source CMS-Systeme sind kostenlos und weit verbreitet. Entwickelt und gepflegt werden sie von grossen Communities. Gängige Funktionen zur Erstellung einer Website und zur Pflege des Website-Contents gibt es Out-of-the-Box. Hat ein Unternehmen darüber hinaus spezifische Anforderungen an Design und Funktionalität, müssen diese häufig durch eigenständige Programmierung gelöst werden – angepasst an die Strukturen des CMS-Systems, was gewisse Einschränkungen mit sich bringt.

CMS-Struktur und Darstellung: Durch die Festlegung gewisser CMS-Strukturen und Layouts wird zum einen eine (gewollte) Einheitlichkeit der Website erreicht, zum anderen aber auch ein sehr starres, möglicherweise unflexibles Gerüst angelegt. Freiräume in der individuellen Gestaltung sind oft nur mässig vorhanden. Hält man sich an die vorgegebenen Strukturen, kann auf ein grosses Portfolio an Design-Templates und funktionalen Plugins zurückgegriffen werden, ohne das Rad neu zu erfinden.

Sicherheit: Open-Source CMS-Systems sind durch ihre grosse Verbreitung und die offenen Quellen des Codes anfällig für die Ausnutzung von Sicherheitslücken und für Angriffe. Mit Sicherheits-Plugins und häufigen Updates kann man dem entgegenwirken, diese Pflege ist jedoch wartungsintensiv.

Fazit: Open-Source CMS-Systeme sind an sich zwar kostenfrei erhältlich, doch die notwendige  regelmässige Maintenance erzeugt laufende Kosten. Eine kostengünstige Umsetzung ist möglich, wenn man sich an gewisse Strukturen und Layouts hält, um auf vorhandene Templates und Plugins zurückgreifen zu können - ohne alles von Grund auf programmieren zu müssen.

Open-Source CMS-Systeme: Die generellen Stärken und Schwächen

Pro Contra
Kostenlos (Grundfunktionen) Regelmässige Wartung notwendig (Kosten)
Nutzung bestehender Funktionalität durch Plugins Aufwändige Anpassungen ausserhalb der typischen Struktur
Verwaltbarer Content und Seitenaufbau Einschränkungen bzgl. Design und Funktionalität durch vorgegebene Strukturen
Open-Source Sicherheit
  Performance

 

Die gängigen Open-Source CMS-Systeme: Wordpress, Typo 3, Drupal

WordPress

WordPress ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Content Management System. Es setzt auf die beliebte Kombination von PHP und MySQL und läuft problemlos bei nahezu allen bekannten Webspace-Anbietern. Ursprünglich als reines Blog-System entwickelt, fand WordPress schnell weite Verbreitung in der Welt des Bloggings und wurde dann Schritt für Schritt zu einem vollwertigen CMS umstrukturiert. Mittlerweile lassen sich mit WordPress komplexe Webseiten, Shops oder gar Communitys aufbauen.

Layouts und Design: Wordpress bietet eine sehr grosse Auswahl an kostengünstigen und gut designten Layout-Templates, unzählige Plugins sowie Erweiterungen. Layout-Templates können an das Corporate Branding des Nutzers angepasst und individualisiert werden, was eine kostengünstige Umsetzung ermöglicht. Der Spielraum für die Individualisierung ist jedoch eingeschränkt. Wenn der Designanspruch bzw. die CD des Nutzers sich nah an den Wordpress-Template bewegt, reicht eine Anpassung. Wenn nicht, muss ein eigenständiges Template entwickelt werden.

Funktionalität: Die Funktionalität von Wordpress kann ebenfalls erweitert werden – durch bereits existierende oder eigenständig programmierte Plugins.

Skalierbarkeit: Bezüglich der Skalierbarkeit haben wir gute Erfahrungen bei der Umsetzung der Website eines Franchise-Unternehmens gemacht, die dem hohen Traffic der rund 40 Seiten des Multisite-Netzwerkes standhält.

Eine gute Lösung für: Kleine und mittlere Unternehmen mit dem Anspruch an eine intuitive Kontrollmöglichkeit der Website und häufigem Ändern / Erweitern der Inhalte durch eine kleine Anzahl von Benutzern.

Mehr Infos unter: https://de.wordpress.org/

Typo3

Typo3 bezeichnet sich gerne als „das Enterprise-Content-Management-System“. Es liefert die Basis für Websites, Intranets, Webapplikationen und mobile Anwendungen für Unternehmen oder Non-Profit-Organisationen bis hin zu grossen mehrsprachigen Portalen für weltweit agierende Konzerne. Typo3 ist deshalb gut geeignet für grössere Webseiten mit komplexer, tiefer Navigationsstruktur und grossem Seitenumfang.

Installation, Anpassung, Funktionalität: Die Installation und Anpassung des CMS Systems ist allerdings komplex. Das Rollen- und Rechtesystem ermöglicht eine spezifische Einstellung von Benutzerrechten. Durch zahlreiche Erweiterungen ist das System sehr variabel im Setup und im weiteren Ausbau der Funktionalität. Die Bedienoberfläche lässt sich individuell skalieren und ist für den Anwender etwas einfacher zu bedienen. Dennoch kann das CMS durch die Kleinteiligkeit komplex und abschreckend wirken.

Eine gute Lösung für: Mittlere und grosse Unternehmen mit dem Anspruch an ein redaktionelles CMS, das häufige Änderungen und Erweiterungen des Inhaltes durch eine Vielzahl von Benutzern erlaubt und dessen Funktionsumfang den Anforderungen grösserer Unternehmen gerecht wird.

Mehr Infos unter: https://typo3.com/

Drupal

Der modulare Aufbau von Drupal ermöglicht die flexible Umsetzung von individuellen, komplexen Seitenstrukturen. Das Kernsystem ist auf das Wesentliche reduziert.

Installation, Konfiguration, Usability: Die Stärke – als auch der Aufwand – liegen bei Drupal in der Modularität des Systems, denn die entsprechenden Module müssen installiert und konfiguriert werden. Über eine umfassende Rechteverwaltung ist es möglich, Inhalte und Bereiche nur für ausgewählte Zugriffsgruppen sichtbar zu machen. Darüber hinaus können Veröffentlichungs-Workflows eingerichtet werden. Das Backend ist zwar individuell anpassbar, aber komplexer zu bedienen als beispielsweise Wordpress.

Eine gute Lösung für: Kleine bis grosse Unternehmen mit dem Anspruch an eine umfangreiche Kontrollmöglichkeit der Website und dem Wunsch, häufige Änderungen und/oder Erweiterungen der Inhalte durch eine Vielzahl von Benutzern durchführen zu können.

Mehr Infos unter: http://www.drupal.de/

Custom CMS: Die massgeschneiderte Individuallösung

Unter dem Begriff Custom CMS verstehen wir eine Individuallösung, die auf die Anforderungen des Benutzers zugeschnitten ist und moderne Web-Technologien nutzt. Daher kann die Umsetzung dieser Lösung je nach Anforderung unterschiedlich ausfallen.

So können unterschiedliche Systeme für die spezifischen Anforderungen gezielt ausgewählt und zusammengefügt werden. Unterhält ein Unternehmen einen Corporate Blog, dessen Inhalt laufend erweitert und geändert wird, so kann der Blog beispielsweise mit HubSpot umgesetzt werden. Wird vom Unternehmen ein komplexer Support-Content angeboten, der ebenfalls häufig erweitert oder geändert wird, so kann sich die Pflege dieser Support-Inhalte beispielsweise mit Zendesk Help-Center anbieten. Mehr zur Integration von HubSpot und Zendesk

Mit Contentful können Inhalte durchaus auch häufiger geändert werden. Statische Inhalte, die sich sehr selten ändern, können im HTML-Code geändert werden. Für Inhalte, die trotzdem noch bearbeitbar bleiben sollen, unabhängig von der Frequenz, kann man Contentful nutzen.

Eine solche modulare CMS-Lösung wird auch als „Headless-CMS“ bezeichnet. Es kann damit ausschliesslich Content, also Texte, Bilder etc., gepflegt werden. Dieser Content kann über eine Schnittstelle abgerufen werden.

Contentful: Die Vorzüge:

  • Intuitives und einfach bedienbares User Interface, über https://www.contentful.com erreichbar
  • Sicheres Hosting von Medien (Bilder und Videos) direkt in Contentful; keine weitere Datenbanklösung notwendig
  • Speicherung jeder Änderung des Inhaltes in Versionen, es geht nichts verloren
  • Mehrsprachigkeit bis zu 10 Sprachen (unterschiedliche Kosten können anfallen)
  • Inhalte sind unabhängig von der Website, da sie über eine Programmierschnittstelle übertragen werden → einfache Erweiterung auf mobile Apps oder eine neue Website
  • Rollenverteilung (Administrator, Editor, Writer) möglich innerhalb von Contentful

Layout und Struktur der Website sind losgelöst von dem System, mit dem der Content bearbeitet wird. Dies ermöglicht mehr Freiheiten im Design der Website und eine bessere Performance, da man nicht an das CMS-System gebunden ist. Der Kunde hat somit die volle Kontrolle über die Content-Anteile der Website, die bearbeitbar sein sollen. Hat der Kunde die Anforderung, die Darstellung oder den Aufbau der Website zu ändern bzw. zu erweitern, kann er dies mit einem solchen System allerdings nicht mit visueller Unterstützung eines Backends umsetzen, sondern ist auf einen internen oder externen Entwickler angewiesen.

Im Gegensatz zu gängigen CMS-Systemen fällt der Entwicklungsaufwand eines Custom-CMS höher aus, aber auch bei einer Individuallösung kann auf vorhandene Open-Source Tools und Komponenten zurückgegriffen werden.

Des Weiteren gibt es funktionale bzw. interaktive Anteile, für die sich der Einsatz von modernen Web-Technologien besser eignet. Für die dynamischen Anteile der Website bietet sich der Einsatz von React (Facebook) an – eine moderne, performante Technologie, die interaktive Bereiche sowie Flexibilität in der Funktionalität ermöglicht. User Interface Elemente können gut strukturiert und zentral bearbeitet werden, und sind wiederverwendbar.

Contentful selbst ist, anders als bei Open-Source CMS-Systemen ein Vendor und kostenpflichtig. Es existiert eine freie Version, allerdings können monatliche Kosten anfallen, falls es viele Seitenaufrufe gibt, mehrere Benutzerrollen benötigt werden oder der Content bzw. die Website zusätzliche Sprachen aufweisen soll. Open-Source CMS-Systeme hingegen sind kostenlos. Allerdings ist bei einer guten Custom CMS-Lösung keine Maintenance aus Sicherheitsgründen nötig, deren Aufwand bei Open-Source CMS-Systemen jährlich bei etwa denselben Kosten liegen kann.

Zusammenfassende Bewertung von Custom CMS-Lösungen: Eine Individuallösung bietet volle Flexibilität und Erweiterbarkeit sowie die Möglichkeit der Verwendung modernster Web-Technologien. Somit ist der Nutzer auch für zukünftige Erweiterungen der Funktionalität oder Integration in neue IT-Systeme des Unternehmens gerüstet. Des Weiteren ist das System durch seine Schlankheit und Optimierungsmöglichkeiten sehr performant. Im Gegensatz zu vorgefertigten CMS-Systemen kann das System gezielt auf die Workflows, Anforderungen und IT des Kunden zugeschnitten werden, ohne beim Aufbau der Website und deren Funktionalität an Strukturen gängiger CMS-Systeme gebunden zu sein.

Eine gute Lösung für: Mittlere und grosse Unternehmen mit dem Anspruch an eine hoch dynamische, performante Website mit individueller, anwenderbezogener Funktionalität und stärkerer Integration in Back-Office-Systeme.

Mehr Infos unter: https://www.contentful.com/

Contentful: Die generellen Stärken und Schwächen der Cloud-Lösung

Pro Contra
Sicherheit Höherer Entwicklungsaufwand
Freiheit im Design Evtl. nur Teile des Content editierbar (beschränkt durch Aufwand, alle weiteren Inhalte editierbar durch Entwickler)
Gute Funktionalität / Interaktivität Monatliche Lizenzkosten (vs. Maintenance)
Gute Performance  
Versionierung  
Modernster Technologie-Stack  

 

HubSpot: All-in-One Marketing-Software

HubSpot ist eine kommerzielle, cloud-basierte Plattform für Inbound Marketing mit Fokus auf die Generierung von Leads, SEO und Cross-Channel Marketing. Neben Funktionen wie E-Mail- / Social-Media-Marketing, Marketing-Automatisierung, Lead-Management, CRM-Synchronisation sowie Tracking und Analytics, integriert HubSpot ein einfacheres CMS-System, mit dem Landing Pages, ein Blog, Calls-to-Actions und Formulare erstellt und verwaltet werden können.

Die Nutzerführung und Bedienfreundlichkeit des Backends sind gut gelöst und dokumentiert. Komponenten wie das integrierte CMS-System oder E-Mail-Marketing sind zwar nicht so umfangreich wie entsprechende Einzellösungen, aber durch die Zentralisierung können Leads sinnvoll analysiert und verwaltet werden.

Eine gute Lösung für: Kleine bis grosse Unternehmen mit Fokus auf Marketing und Leadgenerierung, die eine komplexe, umfassende All-in-one Lösung benötigen, über die nahezu alle Marketing, Sales und Recruiting Massnahmen durchgeführt, abgebildet und gemessen werden können.

Mehr Infos unter: https://www.hubspot.de/

Entscheidungsmatrizen

Auf einen Blick – oder auch zwei: Die folgenden Tabellen helfen dir, einen kompakten Überblick zu gewinnen. Welche Lösung letztendlich die richtige für dein Unternehmen ist, hängt von vielen Faktoren ab. Es kann auch sehr hilfreich sein, die eine oder andere Testversion unter die Lupe zu nehmen oder reale Testläufe mit einzelnen Systemen durchzuführen. Gewisse Tücken und Defizite treten aber oft erst ans Licht, wenn bestimmte Funktionen oder Aktivitäten später in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden sollen.

Kosten (1= niedrig; 5 = hoch)

Die folgende Tabelle vereint direkte Kosten für Lizenzen oder Erweiterungen mit indirekten Kosten für die Aufwände bzgl. Installation, Anpassungen und Maintenance.

  Lizenzierung Installation Setup / Anpassungen Maintenance Frontend
Custom 3 (contentful) 1 5 - 5
Typo3 - 3 4 3 5
Wordpress - 1 3 3 3
Drupal - 2 4 3 4
HubSpot 4 1 3 - 3

 

Benutzerbezogen (1 = schlecht; 5 = gut)

Durch integrierte Funktionalität oder entsprechende Erweiterungen sind alle aufgeführten Systeme mandantenfähig.

  Rechte / Rollen / Workflows Benutzerfreundlichkeit
Custom 4 4
Typo3 4 3
Wordpress 3 4
Drupal 4 3
HubSpot 4 4

 

Flexibilität (1 = schlecht; 5 = gut)

Durch integrierte Funktionalität oder entsprechende Erweiterungen können alle aufgeführten Systeme für Mehrsprachigkeit konfiguriert werden.

  Erweiterbarkeit Skalierbarkeit Integrationsfähigkeit Strukturelle Flexibilität
Custom 5 5 5 5
Typo3 3 4 4 4
Wordpress 3 3 2 3
Drupal 3 3 3 4
HubSpot 2 3 1 2

 

Performance und Sicherheit (1 = schlecht; 5 = gut)

  Performance Sicherheit
Custom 5 5
Typo3 3 3
Wordpress 3 2
Drupal 3 3
HubSpot 3 5

 

FAZIT

Eine gute Entscheidung kann nur treffen, wer seine kurzfristigen und zukünftigen Anforderungen an das CMS im Detail definiert – und die Vorteile und Nachteile der unterschiedlichen CMS-Systems am Markt damit abgleicht. Es gibt zahllose Möglichkeiten und viele Finessen bei der Konzeption und Einführung eines CMS-Systems, besonders wenn unterschiedliche Teilsysteme und Module zusammengeführt werden.

Es lohnt sich, die nötige Zeit in die Recherche zu stecken und sich gegebenenfalls für eine Individuallösung zu entscheiden. Letztere bedeutet zwar einen höheren Einstiegsaufwand, doch wenn du von Beginn an das für deine Erfordernisse passgenaue CMS-System wählst, wirst du damit auch längerfristig zielführend und gewinnbringend arbeiten.

Wir werden auf Basis unserer täglichen Praxiserfahrungen mit den unterschiedlichen CMS-Lösungen die Entscheidungskriterien weiter ausarbeiten und neue technologische Entwicklungen der CMS-Anbieter testen und bewerten.

Du hast Fragen oder brauchst eine konkrete Empfehlung, welches CMS-System deinen Anforderungen am besten entspricht? Dann wende dich an uns.

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